Aktion Wanderfriedenskerze 2020
Verbrannte Erde - Kriegsopfer Schöpfung
„Verbrannte Erde“ ist eine Kriegstaktik über die Zeiten der Geschichte. Die alten Römer verbrannten die Felder ihrer Gegner. Im Mittelalter wurden die Brunnen der Feinde vergiftet. Im 20. Jahrhundert sorgte das Pflanzengifte Agent Orange für entlaubte Landschaften in Vietnam. Seit 1976 ist die absichtliche Zerstörung der Umwelt durch Kriege durch eine Konvention der Vereinten Nationen geächtet. Dennoch setzten irakische Truppen 15 Jahre später mehr als 700 kuwaitische Ölquellen in Brand.
Und: die Produktion von Kriegsgerät und Waffen verbraucht kostbare Ressourcen und belastet das Ökosystem. Allein das US Militär produziert pro Jahr mehr Treibhausgase als ein mittelgroßes europäisches Land wie z.B Schweden oder Portugal.
Kriege und ihre Vorbereitung zerstören nicht nur das Leben von Menschen. Sie zerstören den gesamten Lebensraum von Menschen, Tieren und Pflanzen. Darum gedenkt die Ökumenische Aktion Wanderfriedenskerze im Jahr 2020 derer, die keine menschliche Stimme in Kriegen haben. Wer hört den Schrei der Erde, das Japsen nach Luft, den stummen Tod der Pflanzen? Wer zählt die Tiere, die in Kriegen sterben oder für Kriegszwecke missbraucht werden?
Der Schöpfungsbericht der Bibel sagt: Alles Leben ist kostbar. Alles Leben ist von Gott gemacht. Der Mensch ist nur ein kleiner Teil eines großen Ganzen. Die Verantwortung liegt im Bewahren des Ganzen. Darum ist es geboten, Militärausgaben zu reduzieren und sie für die Bewahrung des Lebens einzusetzen. Für stabile Gesundheitssysteme, für tragfähige soziale Sicherung, für Bildung und zivile Konfliktlösungen. Für nachhaltiges Wirtschaften und Umwelt verträgliches Handeln.
Start der Aktion 2002 und bisherige Themen
Unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001 in New York gründeten verschiedene christliche Gruppen, Gemeinden und Kirchen das Ökumenische Friedenskonveniat Rhein-Main, um über Konfessionsgrenzen hinweg gemeinsam zu beten und Friedensarbeit zu gestalten. Daraus ist 2002 die Aktion Wanderfriedenskerze entstanden: Besonders gestaltete Kerzen »wandern« seitdem in jedem Herbst durch die Rhein-Main-Region und brennen als »Licht des Friedens« bei ökumenischen und konfessionsübergreifenden Friedensgebeten, Gottesdiensten und vielen anderen Veranstaltungen.
Immer am 1. September – dem Beginn des Zweiten Weltkrieges – startet die Aktion Wanderfriedenskerze mit einem gemeinsamen Gottesdienst zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Von dort aus gehen die Friedenskerzen auf ihre Reise durch etwa 70 bis 80 Gemeinden, Schulen und christliche Einrichtungen in der Rhein-Main-Region.
Um Buß- und Bettag, dem letzten Tag der Ökumenischen FriedensDekade, endet die Aktion mit einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst oder dezentralen Abschlüssen. Im Anschluss werden die Friedenskerzen als verbindende Symbole für Frieden und Versöhnung an Partnerkirchen und -organisationen insbesondere in Krisen- und Konfliktgebieten in aller Welt weitergereicht.
Bisherige Themen
2002: Gedenken an die Opfer von Krieg und Terror
2003: ... und übt nicht mehr für den Krieg
2004: Zur Überwindung von Gewalt
2005: Gestohlene Kindheit - Kinder als Opfer von Krieg und Gewalt
2006: Vorsicht Lebensgefahr! Bedrohung durch Kleinwaffen
2007: Wenn einer anfängt aufzuhören ... Frieden wächst nicht aus Gewalt!
2008: Miteinander Aneinander Vorbei. Schritte zur Solidarität mit Minderheiten
2009: 70 Jahre Kriegsbeginn. Nie wieder!
2010: Leben achten statt Tod verkaufen
2011: Brot und Wasser denen, die fliehen vor dem Schwert
2012: Du bist nicht mein Feind! – Netzwerke bauen für den Frieden
2013: "Hätte ich doch Flügel wie eine Taube" (Psalm 55)
2014: "Gott gab uns Atem, damit wir leben"
2015: "Sie werden sicher wohnen" (Micha 5,3)
2016: „Zwischen Welten“
2017: "Du machst mein Herz weit!"
2018: "Sie sagen: 'Friede, Friede' - und es ist kein Friede!" (Jer 8,11)
2019: "hi l baku l sha: "LEIDEN - BOMBE - MENSCH"