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„Vergessene Kriege – Menschen des Friedens“

Wanderfriedenskerze

Bericht von der Eröffnung der ökumenischen Aktion Wanderfriedenskerze 2024

Am Sonntag, den 01. September, dem jährlichen Anti-Kriegstag, startete die diesjährige ökumenische Aktion Wanderfriedenskerze mit einem Gottesdienst im Frankfurter Dom. Pfr. Christian Enke (katholisch), Pfr. Benjamin Isaak –Krauß (mennonitisch) und Pfr. Stephan Hünninger (evangelisch) leiteten gemeinsam diesen Eröffnungsgottesdienst. Dies zeigte schon, dass hier Ökumene wirklich gelebt wird. Der Gottesdienst schloss sich zeitlich an eine Kundgebung zum Anti-Kriegstag an, zu der der DGB Frankfurt gemeinsam mit dem pax christi Regionalverband Rhein-Main aufgerufen hatte. Hier ist seit dem letzten Jahr eine gute Kooperation zwischen Kirchen und Gewerkschaften entstanden.

Das Motto der Aktion Wanderfriedenskerze lautet in diesem Jahr „Vergessene Kriege – Menschen des Friedens“. 13 Friedenskerzen – die größte Anzahl in der seit 22 Jahren jährlich durchgeführten Aktion – waren von Einzelpersonen und Gruppen passend zum Thema gestaltet worden und wurden der Reihe nach im Gottesdienst vorgestellt und entzündet. Die weiteste Anreise hatte eine Kerze aus dem Bistum Kumbo in Kamerun, einem Partnerbistum des Bistums Limburg. In der Region dieses Bistums tobt seit Jahren ein blutiger Bürgerkrieg, der von der Weltgemeinschaft weitgehend vergessen wird. Die eindrücklichen Berichte von Paul Biya machten exemplarisch deutlich: Wenn Kriege oder gewalttätige Konflikte in den deutschen Nachrichten nicht vorkommen, bedeutet das nicht, dass sie nicht existieren und nicht schreckliche Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung haben.

Aber es gibt auch Zeichen der Hoffnung: Menschen, die sich gegen alle Widrigkeiten in und nach Kriegen für Versöhnung und gewaltfreie Konfliktbewältigung einsetzen – unermüdlich und nicht selten jahrzehntelang, wie etwa Otto Raffai und seine Frau Ana im ehemaligen Jugoslawien.

Die ökumenische Aktion möchte in diesem Jahr auf Kriege und Konflikte hinweisen, die bei uns nicht im Fokus stehen und als Hoffnungszeichen Menschen, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen, eine größere Bekanntheit verschaffen.

Mehr Informationen zur Aktion Wanderfriedenskerze 2024, Materialien und auch die Möglichkeit, eine Kerze zu buchen, damit sie auch zu ihrem Kirchort „wandert“, finden Sie hier.

Christoph Krauß
(Referent für Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz)