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Zeitzeugenwochen: Immer wieder anders

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Bericht von den Zeitzeugenwochen - Immer wieder anders

Im Oktober 2024 fanden wieder Zeitzeugenwochen in den Bistümern Limburg und Mainz statt. Fast 1000 Schülerinnen und Schüler sind jeweils gekommen. Bekannte Gesichter und frohes Wiedersehen. Freude über das Geschenk der Begegnung.

Ein paar Tage zusammen sein. Dennoch war dieses Mal auch etwas anders. Aus Frankfurt nahm Oberstaatsanwalt a. D. Dr. Gerhard Wiese teil, der an der Aufarbeitung der Verbrechen des KZ-Personals beim Frankfurter Auschwitzprozess gearbeitet hat. Mit Generalstaatsanwalt Fritz Bauer brachte er »Auschwitz vor Gericht«. Kein Betroffener in der Art sonstiger Zeitzeugen, sondern ein Chronist und Beteiligter der Aufarbeitung.

Ein weiterer Zeitzeuge und Chronist war Dr. Boris Zabarko, Überlebender des Ghettos Schargorod. Er kam für das Treffen aus der Ukraine nach Limburg. Auf der 17-stündigen Bahnfahrt erhielt er vier Kriegsalarmmeldungen bis zur polnischen Grenze, sein Wohnblock wurde angegriffen. Dann fuhr er weiter nach Warschau und flog von dort nach Frankfurt. Dr. Zabarko ist Hauptautor der umfangreichen Sammlung »Leben und Tod in der Epoche des Holocaust in der Ukraine – Zeugnisse von Überlebenden«. Er berichtete als Autor, der seinen Gegenstand selbst erlebte. Seine Erzählung über das Ghetto hat uns sehr berührt.

Bilder und Text: Rüdiger Grölz