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Protest gegen Atomwaffen in Büchel

Auch die pax christi-Diözesanverbände Limburg und Mainz beteiligten sich am kirchlichen Aktionstag gegen Atomwaffen in Büchel in der Eifel an dem rund 600 Personen teilnahmen.

„Wir wehren uns gegen ein „Weiter so“ auf dem Weg der atomaren Abschreckung und Aufrüstung durch Modernisierung dieser schrecklichen, unvorstellbar zerstörerischen Massenvernichtungswaffen“, ruft Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rates der EKD  in Bezug den Teilnehmern des ökumenischen Gottesdienstes am siebten Juli vor dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel zu. Etwa 600 Menschen sind dem Aufruf verschiedener Kirchen und kirchlicher Gruppen gefolgt, um ihrer Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt – und damit verbunden dem Abzug der amerikanischen Atomwaffen aus Deutschland – Ausdruck zu verleihen.  
Auch die pax christi-Diözesanverbände Mainz und Limburg haben sich gemeinsam mit dem Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck am Protesttag in Büchel beteiligt. Mit einem eigens gemieteten Bus machten sich etwa 40 Personen über Frankfurt, Eschborn und Idstein auf den Weg in die Eifel. Bei großer Hitze wurde auf einer Wiese vor dem Fliegerhorst zunächst ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. An diesem waren neben Renke Brahms auch Vertreter verschiedener evangelischer Landeskirchen sowie Horst-Peter Rauguth, geistlicher Beirat von pax christi Deutschland beteiligt. Der Gottesdienst begann zur symbolischen Uhrzeit um 11.58 Uhr, denn die vom „Bulletin of Atomic Scientists“ veröffentlichte Weltuntergangsuhr wurde zum ersten Mal seit 65 Jahren wieder auf so kurz vor Mitternacht gestellt.
In seiner Predigt fand Renke Brahms klare Worte zum Thema. Zum Vorwurf die Vorstellung einer Welt ohne Atomwaffen sei naiv hielt er entgegen: „Ich lasse mir keine Naivität vorwerfen, wenn ich der Logik und der Herausforderung der Bergpredigt Jesu folge.“ Vielmehr sei es naiv zu glauben die Welt würde friedlicher durch das Schüren von Feindbildern und Aufrüstung.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde auf den bereit gestellten Bänken und im Schatten der umstehenden Bäume gemeinsam gegessen. Dazu hatte jeder eine Kleinigkeit mitgebracht, die nun mit allen geteilt wurde. Am Nachmittag folgten schließlich Musik und Redebeiträge. In diesen sprachen sich unter anderem Vertreter von ICAN sowie verschiedener kirchlicher Gruppen gegen Atomwaffen aus. Immer wieder wurde die Forderung an die Bundesregierung laut, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, den 122 Staaten im vergangenen Jahr bei den Vereinten Nationen verabschiedet hatten. Die Zuhörerinnen und Zuhörer spendeten Applaus, nutzten die Gelegenheit aber auch, um mit ihren Plakaten und Transparenten vor dem verriegelten Tor der Kaserne zu posieren und Bilder zu machen. Der gelungene Protesttag reiht sich ein in eine 20-wöchige Aktionspräsenz. Während dieser Zeit protestieren verschiedene Gruppen auf unterschiedlichen Wegen gegen die in Büchel stationierten Atomwaffen.
Der kirchliche Aktionstag endet derweil mit der Aufführung einer Jugendgruppe. In dieser wird eine Atombombe kurzerhand in einen Stift umfunktioniert, mit dem Angela Merkel für Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet. Dieser kreative Abschluss wird mit viel Applaus bedacht.