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Friedens-Aufruf an EU-Parlament übergeben

110 Organisationen und 23.191 Bürgerinnen und Bürger fordern Abgeordnete zu mehr Einsatz für Friedensprojekt Europa auf.

Am Dienstag haben Vertreterinnen und Vertreter europäischer Friedensorganisationen 23.191 Unterschriften an die Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments Katarina Barley übergeben. 110 Organisationen und Institutionen aus 12 EU-Staaten, darunter viele Verbände der Friedensbewegung, Kirchen und kirchliche Organisationen und Hilfswerke, hatten anlässlich der Europawahlen einen Aufruf zur Rettung des Friedensprojekts Europa an die neuen Abgeordneten gerichtet.

Hier der vollständige Aufruf:

Rettet das Friedensprojekt Europa!

Für Frieden. Für Menschenrechte. Für Europa.

Die Europäische Einigung brachte nach dem Zweiten Weltkrieg Versöhnung zwischen Feinden. Damit wurde die Europäische Union weltweit zum Friedensprojekt mit Vorbildcharakter. Heute brauchen wir dringender denn je eine Europäische Union, die für Frieden und Menschenrechte eintritt – zu Hause und jenseits ihrer Grenzen.
Doch ab 2021 sind Milliardeninvestitionen für die europäische Rüstungsindustrie, gemeinsame Militäreinsätze und noch mehr Grenzsicherung geplant. Die Förderung von Frieden und Menschenrechten droht der Abwehr von Migration und Flucht zum Opfer zu fallen. Wir sind überzeugt, dass die Europäische Union die Herzen ihrer Bürgerinnen und Bürger nur als Friedensprojekt und nicht als Militärmacht gewinnen wird.

Darum fordern wir die Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf:

Setzen Sie sich für eine Europäische Union ein, die bedingungslos für Frieden und Menschenrechte eintritt.

Setzen Sie sich dafür ein, dass die Europäische Union am Friedensprojekt Europa festhält und nicht zur Militärmacht wird.

Wir fordern, dass die Europäische Union ihre Stärken als Vermittlerin in Konflikten und als Bündnis für Frieden durch Kooperation und Zusammenarbeit in der Welt ausbaut. Den Europäischen Verteidigungsfonds lehnen wir ab. Der Vertrag von Lissabon verbietet die Finanzierung von Rüstungsprojekten und Militäreinsätzen aus dem Gemeinschaftshaushalt der Europäischen Union. Diese Grundsätze sollten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments verteidigen und stärken.

Lassen Sie nicht zu, dass die Europäische Union zur Abwehr von Flüchtenden und Migration Staaten aufrüstet, die Krieg führen oder Menschenrechte verletzen.

Wir fordern, dass die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten keine Gelder zur Aufrüstung der Armeen und Milizen von Drittstaaten einsetzen. Das Europäische Parlament muss sich gegenüber den Regierungen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union für die Verschärfung und strikte Einhaltung der europäischen Kriterien für Rüstungsexporte einsetzen.

Stärken Sie die Mittel der Europäischen Union zur Förderung der gewaltfreien Konfliktbearbeitung und der Menschenrechte.

Wir fordern für den nächsten EU-Finanzrahmen (2021–2027) 7 Milliarden Euro für gewaltfreie Konfliktbearbeitung und Friedensförderung und 3 Milliarden Euro für die Förderung von Menschenrechten und Demokratie.

<link https: www.forumzfd.de de rettetdasfriedensprojekteu _blank>www.rettetdasfriedensprojekt.eu

 

Unterzeichnende Organisationen und Institutionen:

 

Aachener Friedenspreis • act for transformation • Action Sécurité Ethique Républicaines • AFS Interkulturelle Begegnungen e. V. • Agir pour la paix • AKLHÜ e. V. – Netzwerk und Fachstelle für internationale Personelle Zusammenarbeit • Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden • AMICA e. V. • Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung • Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Lüneburg • Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier • Arbeitskreis Gehwissen • Arbeitskreis Marburger WissenschaftlerInnen für Friedens- und Abrüstungsforschung • Arbeitsstelle kokon der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern • Associazione di promozione sociale • Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit • Belgische Coalitie „stop uranium weapons” • Berghof Foundation • Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR • Brot für die Welt • Bund für soziale Verteidigung • Church and Peace • Communität Christusbruderschaft Selbitz • CSSP – Berlin Center for Integrative Mediation • Dachverband Entwicklungspolitik Baden Württemberg • Dansk ICYE • Darmstädter Signal • Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen – (Bundesverband, Landesverbände Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen-Bremen) • Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen • Dorf der Freundschaft in Vietnam e. V. • Ecumenical Forum of European Christian Women • Eine Welt e. V. Leipzig • EIRENE Internationaler Christlicher Friedensdienst • EIRENE Niederlande • European Bureau for Conscientious Objection • Evangelisch-Methodistische Kirche, Deutschland • Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden • Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz • Evangelische Kirche in Hessen und Nassau • forum crisis prevention • Forum Friedensethik in der Evangelischen Landeskirche in Baden • Forum Ziviler Friedensdienst • Frauen gegen Atomkraft • Frauen wagen Frieden in der Pfalz • Frauennetzwerk für Frieden • Friedensbüro Salzburg • Friedensforum Duisburg • Friedensinitiative Hersfeld-Rotenburg • Friedensinitiative Nottuln • Friedenskreis Halle e. V. • Friedenskreis Pankow • Friedenswerkstatt Mutlangen • Friedenszentrum Braunschweig e. V. • Friends World Committee for Consultation – Europe and Middle East Section • Gemeinde Heilig Kreuz-Passion • gewaltfrei handeln e. V. • Gewaltlos leben. Arbeitsgemeinschaft in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland • Greenpeace • ICBUW International Coalition for a Ban of Uranium weapons • ICJA Freiwilligenaustausch weltweit • Initiative Mexiko • Initiativkreis gegen Atomwaffen • InterCultur gemeinnützige GmbH • Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, deutsche Sektion • Internationaler Versöhnungsbund – Regionalgruppe Mainz • Internationaler Versöhnungsbund Österreich • Kerk en Vrede • Konstanzer Friedensinitiative • Leserinitiative Publik-Forum e. V. (Vorstand) • Martin-Niemöller-Stiftung • Mennonite Central Commitee West Europe • Movimento Nonviolento • Netzwerk Friedenssteuer • Norddeutsches Netzwerk Friedenspädagogik • Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden • Ohne Rüstung Leben • Ökumenische Konsultation für Gerechtigkeit und Frieden • Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit • Ökumenisches Forum Christlicher Frauen Europa • Orthodox Peace Fellowship • OWEN – Mobile Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung e. V. • Pais • Partner Südmexikos • pax christi Deutsche Sektion • Pax Christi International • pax christi Rhein-Main • PAX for Peace • peace brigades international – deutscher Zweig • Plattform Zivile Konfliktbearbeitung • Quäker-Hilfe Stiftung • Start with a Friend e. V. • Stiftung die Schwelle • Stiftung Weltethos • Stop Fuelling War • Swedish Fellowship of Reconciliation • Swedish Peace and Arbitration Society • terre des hommes • urgewald • Vredesactie • Weg des Friedens • Weltladen Konstanz – Aktionskreis • Women in Black Leuven Belgium • World BEYOND War • Xochicuicatl e. V.

Pressefoto
Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft übergaben am 19. November 23.191 Unterschriften für den Aufruf ‘Rettet das Friedensprojekt Europa’ an die Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments Katarina Barley.
Im Bild vLnR: Hannah Sanders (forumZFD), Katarina Barley, Oliver Knabe (forumZFD), Dion van den Berg (PAX), Simon Bödecker (Ohne Rüstung Leben), Charlotte Kehne (Ohne Rüstung Leben)
Bildnachweis: forumZFD