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Friedenspreis an fünf hessische Schulklassen verliehen

Unter dem Motto "Die Waffen nieder!" wurde erstmalig der Bertha-von-Suttner-Friedenspreis an fünf hessische Schulklassen vergeben.

„Gewalt ist niemals eine Lösung. Wer Krieg mit Frieden begründet, hat die Bedeutung von Frieden nicht verstanden“, ruft Monika Trageser, Pazifistin der 68er-Generation in den Saal. „Ohne Krieg keinen Frieden, ohne Frieden keinen Krieg“, erwidert daraufhin Théophile Leclerc, Revolutionär aus der Zeit der französischen Revolution.

Diese bemerkenswerte Gesprächsrunde fand sich am vergangenen Donnerstag, den 9. Juli 2022 im Haus am Dom in Frankfurt zusammen. Unter dem Motto „Die Waffen nieder“ wurde dort zum ersten Mal der Bertha von Suttner-Friedenspreis für die Jugend verliehen.

Ausgeschrieben wurde der Preis von einem breiten Bündnis von Organisationen, namentlich: Der Landesverband Hessen, die Frankfurter Gruppe sowie das hessische Bildungswerk der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), pax christi Rhein-Main – Regionalverband Limburg-Mainz, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen sowie das Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Unterstützt wurde die Preisverleihung weiterhin von der katholischen Akademie Rabanus Maurus – Haus am Dom.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Preis ein Zeichen setzen gemäß dem Motto von Bertha von Suttner: „Die Waffen nieder!“, begrüßt Moderator Thomas Carl Schwoerer von der DFG-VK das Publikum im Haus am Dom. „Es ist toll, dass wir mit dem Preis so viele junge Menschen dazu bewegen konnten sich mit dem Thema Frieden auseinander zu setzen“, freut sich Claudia Kobold von pax christi.

Tatsächlich haben sich sehr viele Schülerinnen und Schüler aus vielfältige Weise beteiligt. Rund 30 Einsendungen aus ganz Hessen haben die Organisatoren erreicht. „Die Schüler:innen haben mit bewundernswertem Engagement die Chance dieses Wettbewerbs genutzt, ihr großes Mitgefühl auszudrücken und die Betroffenheit in Handeln umzusetzen“, stellt Tony Schwarz von der GEW fest. „Sicherlich hat der Ukraine-Krieg das Interesse am Wettbewerb verstärkt, aber die behandelten Themen gehen weit darüber hinaus“, berichtet Daniel Untch vom Zentrum Oekumene. So etwa das Projekt „#saytheirnames“ des Ethik-Kurses der 9. Klasse aus dem Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim, das sich mit dem rassistischen Terroranschlag in Hanau aus dem Jahr 2020 beschäftigt. Die Schülerinnen und Schüler hielten Vorträge in jüngeren Jahrgangsstufen ihrer Schule, um dort über Rassismus aufzuklären. Zudem richtete die Gruppe eine Meldestelle für rassistische Vorfälle an der Schule ein.

Die Laudatio auf die Preisträgerinnen und Preisträger hält an diesem Abend Theatermusiker und -komponist Leonardo Mockridge. Als Nachfahre Bertha-von-Suttners zeigt er sich begeistert von den Projekten. „Die Kraft Berthas ist in jedem einzelnen Projekt zu spüren“, ruft Mockridge dem Publikum zu.

Übrigens:

Einen Bericht über die Veranstaltung druckte auch die Frankfurter Rundschau, hier finden Sie ihn.