Nachricht

"Netzwerk SoViel" veröffentlicht Gebetshilfe

Aktionen und Gottesdienste für das Recht von anerkannten Flüchtlingen und subsidiär Schutzbedürftigen auf Familiennachzug

Das Netzwerk SoViel (Solidarität und Vielfalt) fordert, dass das Recht von anerkannten Flüchtlingen und subsidiär Schutzbedürftigen auf Familiennachzug endlich auch in der Realität rasch sachgerecht und großzügig umgesetzt wird. Mit verschiedenen Aktionen wird darauf aufmerksam gemacht, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht und die Familie als Einheit in den Vordergrund gerückt werden muss. Christlichen Gemeinden wird eine Gebetshilfe zur Gottesdienstgestaltung angeboten, die diese besonders für die Gottesdienste am Muttertag (14. Mai) und am UN-Tag der Familie (15. Mai) nutzen können. Die Liedvorschläge und Textbausteine sind so ausgewählt, dass die Gebetshilfe ökumenisch und selbstverständlich auch zu anderen Zeiten anwendbar ist. Träger des Netzwerks sind u. a. die Bistümer Limburg und Mainz und pax christi Rhein-Main.

Lange Wege und hohe Hürden

Es sind oft die Väter, die den gefährlichen Fluchtweg wagen, manchmal auch Kinder und Jugendliche. Getrieben von der Hoffnung, zu überleben und einen sicheren Ort zu finden, an den sie die Eltern oder die Familie möglichst bald nachholen können. Doch die Hürden sind hoch, Fristen und Auflagen sind einzuhalten, und die Bürokratie ist kaum zu bewältigen. Es vergeht viel Zeit, manchmal sind es viele Jahre in stetigem Trennungsschmerz und mit der Angst, dass den Liebsten in dieser Zeit etwas passiert oder dass es am Ende gar nicht gelingt, wieder an einem Ort zusammenzufinden.

Die Beratungspraxis kennt zahlreiche Fallbeispiele

Die rechtlich zugrunde liegende EU-Richtlinie hat zum Ziel, die Familienzusammenführung von Flüchtlingen unter Beachtung des Wohls der Kinder zu begünstigen. Das klingt gut, die Praxis stellt sich für die Betroffenen aber meist anders dar. Kirchliche Beratungsdienste setzen sich für sie ein und unterstützen auch finanziell. Häufig ist es nur dem beharrlichen Engagement der Mitarbeitenden zu verdanken, dass Familien wieder zusammenkommen. So konnten alleine durch die Arbeit der Caritasverbände im Gebiet des Bistums Limburg 2022 insgesamt 187 Personen im Rahmen eines Familiennachzugs einreisen, darunter 38 Erwachsene und 149 Kinder. Aber die Wege dahin sind mühsam. Insbesondere bei subsidiär Schutzberechtigten werden wegen Verfahrensmängeln deutschlandweit regelmäßig die Kontingente von bis zu 1000 Einreisen pro Monat nicht ausgeschöpft. Auch die Tatsache, dass Geschwisterkinder, die gerade volljährig geworden sind, vom Familiennachzug ausgeschlossen sind, lässt Familien verzweifeln. In der Beratung gibt es nicht selten Beispiele, in denen Eltern gezwungen sind, sich zwischen ihren Kindern entscheiden zu müssen: denen, die in Deutschland schutzberechtigt sind, und denen, die im Herkunftsland zurückbleiben müssen.

Gebetshilfe als Download und weitere Informationen

All dies hat das Netzwerk veranlasst, die Thematik aufzugreifen. Fallbeispiele aus der Beratung sowie Hintergrundinformationen und weiterführende Links sind auf www.netzwerk-soviel.de zu finden. Hier gibt es auch die Gebetshilfe als Download.

Einladung zu Gottesdiensten im Mai

An den folgenden Orten sind bereits Gottesdienste geplant, die sich mit der Thematik befassen und zu denen hiermit herzlich eingeladen wird: Sonntag, 14. 05. 2023, 11.00 Uhr, Kirche St. Markus, Berliner Ring 64, 35576 Wetzlar, Sonntag, 14.05. 2023, 18.00 Uhr, Kirche St. Bonifaz, Bonifatiusplatz 1, 55118 Mainz, Dienstag, 16.05. 2023, 18.45 Uhr, Kapuzinerkirche, Kapuzinerstraße 13, 55411 Bingen am Rhein

► Weitere Informationen