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Aktion Wanderfriedenskerze 2024

Ein Rückblick auf die vergangene Aktion Wanderfriedenskerze

Wie auch wir zu Menschen des Friedens werden

Aktion Wanderfriedenskerze 2024 „Vergessene Kriege – Menschen des Friedens“

Nach der gemeinsamen Eröffnung im Frankfurter Dom am 1. September haben sich die 13 Wanderfriedenskerzen für die diesjährige Aktion in den Bistümern Limburg, Mainz, Fulda und Speyer sowie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau verteilt. Bis zum 22. November wurden die Kerzen in weit über 150 Gottesdiensten, Friedensgebeten, Aktionen und Veranstaltungen in Kirchengemeinden, bei Verbänden und Einrichtungen eingesetzt. Die Gestalter:innen der Kerzen setzten dabei das diesjährige Leitwort „Vergessene Kriege – Menschen des Friedens“ auf vielfältige und kreative Weise um und warfen damit ein Licht auf diejenigen, die oft übersehen werden.

Die Menschen des Friedens

Die Kerzen stellen Menschen in den Mittelpunkt, die sich mit langem Atem und unkonventionellen Aktionen für Frieden einsetzen. Sie zeigen Szenen, wie Menschen zusammenkommen und zusammenhalten und sich nicht vom Krieg brechen lassen. Einige der Kerzen wurden von Menschen mitgestaltet, die persönliche Erfahrungen mit Krieg und Vertreibung gemacht haben – beispielsweise in Syrien, der Ukraine und in Kamerun.
Was die Kerzen gemeinsam haben, ist, laut der Kerzengestalterinnen aus Heusenstamm, die Hoffnung, „dass die Menschen, die unsere Kerze sehen, für die Menschen des Friedens beten und durch ihr Gebet selbst zu Menschen des Friedens werden.“

Frieden machen

Dass man nicht nur durch Gebete zu Menschen des Friedens werden kann, zeigen die vielfältigen Formate, in denen die Wanderfriedenskerzen in diesem Jahr einen Platz gefunden haben. Die pax christi-Gruppe Südhessen beispielsweise veranstaltete im Kreis Groß-Gerau eine Radwallfahrt nach Gernsheim unter dem Motto „Macht Frieden“. Auf mehreren Stationen kam die Gruppe ins Gespräch mit Geflüchteten aus der Ukraine und gestaltete gemeinsam ein großes Banner, auf dem ihre Wünsche nach Frieden festgehalten wurden. Auch ein politisches Nachtgebet bereitete die Basisgruppe vor – innerhalb der Aktionswoche der Caritas zum Thema „Der Friede beginnt bei mir“. Zudem fanden weitere Aktionen statt, bei denen Spenden für das israelisch-palästinensische Friedensdorf Neve Shalom/Wahat al-Salam gesammelt wurden.
Auch in Worms, Heppenheim und Ingelheim waren Kerzen für Friedensgebete oder Gottesdienste vor Ort, die teilweise auch ökumenisch gefeiert wurden. In der Pfarrei Thomas Morus in Gießen feierten circa 40 Personen gemeinsam einen „besinnlichen, Mut machenden Gottesdienst“ zum Thema Menschen des Friedens, bei dem sie besonders Bezug zur Ausstellung „Gesichter des Friedens“ vom Forum ZFD nahmen. Die Kolpingfamilie Kiedrich, die sich schon zum wiederholten Mal an der Aktion beteiligte, stellte in ihrem Friedensgebet die Menschen aus dem Bistum Kumbo in Kamerun, dem Partnerbistum des Bistums Limburg, in den Mittelpunkt.

Eine Verbindung schaffen zwischen allen Friedensmenschen

Die Aktion Wanderfriedenskerze soll Menschen zusammenbringen, Verbindungen schaffen. Dies gelingt besonders dann, wenn Gruppen die Weitergabe der Kerze in ihre eigenen Veranstaltungen einbetten. Dadurch wird deutlich, dass die Gebete, Gottesdienste und Veranstaltungen nicht für sich allein stehen.
Diese gemeinschaftlichen Verbindungen zeigen sich auch bei den Einträgen in den Gästebüchern, die mit den Kerzen unterwegs sind. Eine Nachricht aus dem Seniorenheim St. Josefshaus aus Frankfurt-Bockenheim richtet sich gegen das Vergessen: „Wir alten Menschen haben größtenteils den Krieg in den ersten Jahren unseres Lebens erlebt. Nie wieder! Wir müssen alle aufstehen gegen Gewalt, Leid und Unrecht.“ Die Gemeinde Christ-König aus Frankfurt-Praunheim fasst den Sinn der Aktion in einem Satz zusammen: „Die Wanderfriedenskerze gibt uns Hoffnung und gemahnt uns, selbst Licht im Dunkel zu sein und für den Frieden einzutreten.“

 

Martha Linck
(Friedensreferentin des pax christi Regionalverbandes Rhein-Main)