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Friedensgebet Büchel

Öffentlichkeitsarbeit Gottesdienste Engagiert gegen Rüstungsexporte

Bericht vom diesjährigen Besuch des Atomstützpunktes in Büchel - Gegen das Verdrängen

Büchel in der Eifel. Seit 2015 lagern hier US-amerikanische Atombomben, die im Fall der Fälle von deutschen Kampfbombern ans Ziel getragen werden sollen. Aktuell wird der Fliegerhorst für die Stationierung neuer Atomwaffen umfassend renoviert. Auch eine Form von »Neuer Wein in neue Schläuche«, geht mir durch den Kopf. Riesige Kräne ragen in den Himmel, es ist kalt. Anti-Atomwaffen- Proteste und Gebete gibt es in Büchel seit 1996, im Jahre 2016 startete die Kampagne »Atomwaffen abschaffen – bei uns anfangen«. In diesem Kontext findet jeweils an einem Freitag eine Gebets- und Mahnwache auf einem Zipfel Land vor der Einfahrt zum Fliegerhorst statt. Diesmal von uns, der pax christi-Gruppe Idstein, gestaltet. Zu acht sind wir »vor Ort«, von nah und ferner kommen einige dazu. Unter ihnen Susan Crane, eine amerikanische Aktivistin, die aktuell als Freigängerin im Gefängnis sitzt, weil sie sich an gewaltfreien »Go-in Aktionen« in Büchel beteiligt hat. Heute bleibt sie draußen. Der Schwerpunkt unseres Gebetes liegt auf der Erinnerung an Menschen, die sich weltweit gegen Atomwaffen einsetzen, namentlich in Deutschland, Russland, Indien, Pakistan, Israel, Nordkorea, Frankreich, Großbritannien und China. Zu jeder Nennung entzünden wir eine Kerze, stellen sie zu der Wanderfriedenskerze über der »Hiroshima Glocke« und singen das Kyrieeleison. Über allem steht das Gebet des Ökumenischen Rates der Kirchen von 1986: »We who live in the shadow of the mushroom cloud …«. Warum wir das tun, immer noch und immer wieder? »Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nicht einmal zu wenig gesagt wurde« (Bertolt Brecht). Gegen »ein Verbrechen gegen Gott und die Menschheit« (Pacem in Terris, 1963).

Günter Harmeling