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Karfreitag in Deutschland

Gedanken zur Rettung des christlichen Abendlandes

Liebe Leserinnen und Leser,

was meinen Sie?
War Jesus ein guter Mensch?
Manche meinen sogar, er was der Beste, der je gelebt hat.
Warum? Weil er dem Idealbild, wie Gott sich einen Menschen, wie Gott sich Menschlichkeit vorstellt, am Nächsten kam. Es erfüllte.
Also: ein Vorbild. Für alle Menschen, für alle, die Mensch sein wollen.

Nun ist es aber im richtigen Leben einfach - wenn auch unbefriedigend, für ernsthafte Menschen - wenn man sich ein Idealbild macht und es nie erreicht.
Oder ist es nicht gerade so, dass man sich ein möglichst hohes Idealbild macht um es nie zu erreichen? Da fällt die Ausrede leichter.
Dieses Idealbild kann man ja gar nicht erreichen, also brauche ich es auch nicht zu erreichen. Wenn das niemand kann, dann brauche ich auch nicht.
Dann können wir, kann ich ja so weiter machen wie bisher.

Ich meine, so leben viele Menschen. So leben viele Christen.
Und sie haben es aufgegeben, es besser zu machen.
Stattdessen machen sie es lieber so, wie sie es immer gemacht haben.
Warum sollte man auch etwas ändern?
An den Umständen, an der Welt, an sich selbst?!

Warum sollte man, sollte ich?
Ja, warum nur?
Weil, ja weil, die Welt und die Menschheit ansonsten den Bach runter geht.
Weil ansonsten Ideale keine Ideale sind, sondern unerreichbare Träume einer besseren Welt, die man sowieso nicht erlangen kann. Wenn man selbst das Streben nach den Idealen aufgibt, wenn die Ideale jegliche Beziehung mit der Wirklichkeit verlieren, dann werden die gelebten Ideale immer kleiner.

Man macht immer mehr Abstriche, kürzt hier und da, bemüht sich letztlich um nichts mehr. Wenn die Ideale nicht mehr als Ziel unseres Handelns stehen, dann hält die Gleichgültigkeit in unserem Leben Einzug.

Die Gleichgültigkeit ist das genaue Gegenteil der Barmherzigkeit, so sagt es Papst Franziskus.
Entweder ich interessiere und solidarisiere mich mit den Notleidenden oder ich wende mich ab.
Entweder ich sehe abends die Tagesschau und mich berühren die Schicksale der Ärmsten der Armen oder ich sehe da nur Probleme auf uns zukommen.
Entweder ich bilde mir eine christlich fundierte Meinung und sage sie laut und deutlich oder es ist mir alles egal.
Entweder ich bin barmherzig oder gleichgültig.

Wenn alles gleich gültig ist, dann wird alles gleichgültig.
Wenn alle Werte gleich gültig sind, dann ist kein Wert mehr gültig.
Wenn alle Ideale gleich gültig sind, dann ist kein Ideal mehr gültig.

Ich frage mich inzwischen, in welchem Land leben wir denn?
Das Land der großen Dichter und Denker hat seinen Verstand und sein Gewissen abgegeben an der Garderobe und schaut nun dem wöchentlich aufgeführten Drama zu.

Volksaufmärsche, die dummdreist proklamieren, dass sie das christliche Abendland retten wollen, können noch nicht einmal das Vater Unser aufsagen.
Menschenfeinde mit lauten Sprechchören pseudo-christlicher, da islam-feindlicher Parolen, bleiben beim Gebet stumm.
Rechtsradikaler Mob nimmt der schweigenden Christenheit in Deutschland ihre traditionellen Werte aus der Hand und verballhornt sie zu gottes- und menschenfeindlichen Aufrufen.

Wie lange wollen wir uns das noch bieten lassen?
Was tun wir für unsere christlichen Werte und Ideale?

Was denken Sie?
Ist Jesus Christus ein guter Mensch?
Ist der Sohn Gottes solch ein Mensch, wie wir ihn uns wünschen?
Er, der anstelle und für seine Freunde leidet.
Er, der mit Gewaltlosigkeit die ungerechte Gewalt überwindet?
Er, der sich kreuzigen lässt und qualvoll stirbt, damit für alle der Tod besiegt wird?

Ich denke, dass Jesus Christus die menschgewordene Liebe Gottes ist.
Er ist für mich das Idealbild eines guten Menschen.
Er ist gut.
Er ist Mensch.

Und damit ist er genau das, was wir Deutsche als Schimpfwort ansehen.
Wir leben in dem Land, wo genau aus diesen zwei Worten "gut" und "Mensch" das Unwort des Jahres 2015 gewählt wurde. Das Unwort, weil neu gefundenes Schimpfwort, des letzten Jahres ist "Gutmensch".

"Gutmensch" als Schimpfwort.

"Gutmensch" als Bezeichnung für Menschen die Armen helfen, die Flüchtlingen beistehen, die für andere da sind - und genau in dieser Hilfe als naiv und Träumer angesehen werden. Ja, noch schlimmer. Mit dieser naiven Hilfe auch noch Schlechtes bewirken. Immer mehr Probleme anziehen, immer mehr Hilfe notwendig machen, immer mehr Not aufdecken.

"Gutmenschen muss man das Maul stopfen, Gutmenschen ist ihr Tun zu verbieten, Gutmenschen sind mundtot zu machen". So die noch freundlichen Äußerungen vieler Besserwisser und Vor-allem-nur-um-sich-selbst-besorgten-Nichtbürger.

"Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihnen!" - macht ihn mundtot, verbietet ihm seine Reden. Diesem Träumer, diesem Idealisten. Schlagt ihn ans Kreuz, schlagt ihn tot. Er stört nur unsere Ruhe und Ordnung.

Jesus stört das Volk - der Volkshass fordert seinen Tod.

In welchem Land leben wir?
Wir leben in dem Land, in dem "Gutmensch" ein Schimpfwort ist.

Für mich ist Jesus ein guter Mensch,
der Beste, den ich kenne.
Und an ihn glaube ich
und seine Liebe
und seine Barmherzigkeit.
Ich glaube nicht an Hass und Dummheit.

 

Ich wünsche allen Christinnen und Christen und allen Menschen guten Willens gesegnete Kartage und ein frohes Osterfest!

Peter Hofacker