In unsicheren Zeiten: Mit Vertrauen Zukunft gestalten

Gut, sich aufzumachen - gerade, wenn „eine Flut von bedrückenden Nachrichten“ (Hiltrud Bibo), auf der Seele lastet!

Und so machten sich wieder 18 Personen auf zum Wandern, zum Austausch und zu den morgendlichen und abendlichen Gebeten und Reflexionen (Christa Walny): das Haus Höhenblick der ev.-methodistischen Kirche Mittelhessens in Braunfels war Ausgangspunkt für gut vorbereitete Wanderungen und Führungen.

Wir erlebten, wie durch Veränderungen und Krisen eine ehemalige Bergbauregion sich neu wanderbar gestaltet und - bei allem Zuwachs der bebauten Gemeindeflächen - in den Tälern und ansteigenden Hügeln von Westerwald und Taunus frühsommerliche Fernblicke und blühende Wiesen schenkt. Fachkundige Führer gaben uns Einblicke, wie sich Braunfels vom fürstlichen Verwaltungszentrum zu einem Touristik - und Gesundheitszentrum wandelte und wie das Kloster Altenberg nach vielen Neunutzungen der letzten 700 Jahre wieder auf neue Formen der sinnvollen Nutzung wartet.

Abends führte Hiltrud Bibo gekonnt in offene Austauschrunden: Wir vertrauten einander an, was uns an Krisen und drängenden Fragen persönlich zu lähmen droht - und wir trugen zusammen, was uns in diesen Situationen hilfreich ist.

Christian Enke, als geistlicher Beirat, kam am Freitagabend und feierte mit uns Gottesdienst, in dem Bedrohliches geteilt und Vertrauen wirken konnte.

All die schweren Realitäten der Gegenwart - Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, Klimawandel - werden gefühlt etwas leichter nach einem Tag in dem wunderschönen Wald rund um Braunfels, eingebettet in die Gemeinschaft mit Gebet und Gesang! (Barbara Knobloch)

Wir brauchen bei der Wahrnehmung aller Krisen - und derer sind viel - nicht wie gelähmt stehenbleiben, sondern können vertrauensvoll nach Lösungen suchen und dafür Partner finden. (Christa Welp)

Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung hängen untrennbar zusammen und geben Orientierung, wie wir den aktuellen Krisen des Klimawandels, der Kriege und der gesellschaftlichen Spaltung begegnen können. (Hiltrud Bibo)

Was kann die Friedensbewegung zur Bewältigung der Krisen tun? ... Krisenbewältigung ist Friedensarbeit! Deshalb: Weiter für den Frieden werben und nach ihm streben! (Horst Biermeier)

Auch wenn wir zum Thema Krieg und Waffenlieferung in die Ukraine nicht zu einer einheitlichen Meinung kommen, tut es mir doch gut, in einem intensiven Austausch zu sein. (Barbara Knobloch)

Vernetzen, Zuhören, von positiven Beispielen erzählen, selbst Schritte tun (und seien sie auch noch so klein) - das alles hilft (Hiltrud Bibo).

Autor: Stephan Hünninger