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Polnische Zeitzeugen im Bistum Mainz: Fragt uns, wir sind die Letzten...

Diözesanadministrator Giebelmann besuchte polnische Zeitzeugen im Kloster Jakobsberg

Der Diözesanadiministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, besuchte am Abend des 30. Mai eine Gruppe von sechs polnischen Zeitzeugen im Kloster Jakobsberg. Die Gruppe hielt sich dort eine Woche auf.

Prälat Giebelmann dankte den Zeitzeugen, die zum Teil seit etlichen Jahren für Gespräche mit Jugendlichen und Erwachsenen ins Bistum kommen, für ihre Bereitschaft, sich immer wieder für solche Gespräche zur Verfügung zu stellen. Ihm sei klar, dass solche Gespräche schmerzhaft seien für die polnischen Gäste, so Prälat Giebelmann. Umso dankbarer sei er, dass sie sich für diese Arbeit im Dienst der polnisch-deutschen Verständigung zur Verfügung stellten.

Die sechs Überlebenden schilderten während des Gesprächs ihre Erfahrungen während der deutschen Besetzung Polens. Einige betonten, ihnen sei wichtig, junge Menschen für aktuelle politische Verführungen zu sensibilisieren. Hass schädige das Leben – ein Tag mit Hass sei ein verlorener Tag. Manche Zeitzeugen erinnerten an die aktuellen Kriege und Konflikte, in denen Menschen auf Grund der Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Minderheit oder ähnlichen Einordnung Willkür und Verfolgung ausgesetzt seien. Thema des Gesprächs war auch die aktuelle innenpolitische Situation in Polen.

Einer der Überlebenden, Mieczyslaw Grochowski, der als Kind das sog. „Familienlager“ Potulice erleiden musste, spielte auf seiner Trompete ein „Gebet für Potulice“. Es ist dem Gedenken an Tausende tote polnische wie deutsche Kinder gewidmet, die in Potulice gestorben sind.

Begleitet wurden die Zeitzeugen von den drei Dolmetscherinnen Ingrid Kossowski, Marianne Drechsel-Gillner und Olga Wache sowie Katja Steiner, Stephanie Roth und Alois Bauer (Referent Weltmission und Pax christi). Am Gespräch mit Prälat Giebelmann nahmen seitens des Klosters Jakobsberg P. Benedikt und P. Rochus teil.

Im Laufe der Woche trafen die Zeitzeugen mit über 1000 Jugendlichen zusammen. Zudem fanden zwei öffentliche Abendveranstaltungen in Hochheim und Bingen-Büdesheim statt.

Organisiert wird der Besuch vom Referat für Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz und dem Pax Christi Diözesanverband Mainz in enger Kooperation mit dem Maximilian-Kolbe-Werk in Freiburg, das seit vielen Jahren Überlebende der Konzentrationslager und Ghettos auf vielfältige Weise unterstützt. Besuche von polnischen Zeitzeugen im Bistum Mainz finden seit 2001 statt.

Weitere Informationen unter <link http: www.bistum-mainz.de zeitzeugen>www.bistum-mainz.de/zeitzeugen.

Fragen zum Projekt und zu vorhandenen Presseberichte der Veranstaltungen gerne per Mail an <link>frieden[at]bistum-mainz[Punkt]de.